Der unglaub­li­che Weg vom Flop zum Hype- Wie du deine Bla­ma­gen ver­wan­delst.

Das ist eine irre Geschichte!

Es war seit Anfang unse­rer Urlaubs­pla­nung klar: wenn wir­n­ach Schwe­den fah­ren, wer­den wir in Stock­holm die Vasa, ein unge­wöhn­li­ches und his­to­ri­sches Segel­schiff besich­ti­gen. Ich per­sön­lich bin nicht so von Segel­schif­fen begeis­tert wie mein Mann. Gepackt hat mich aber die unglaub­li­che Story. 

Die Vasa ließ Gus­tav Adolf, der König von Schwe­den, von 1625 bis 1628 nach sei­nen Vor­stel­lun­gen bauen. Es war eine Zeit, in der Schiffe ohne Berech­nun­gen nach bestehen­den Erfah­rungs­wer­ten gebaut wur­den. 
Gus­tav Adolf wollte mit der Vasa die Ost­see domi­nie­ren und beherr­schen.

Es wur­den 1000 aus­ge­wählte Eichen aus den schwe­di­schen
Wäl­dern für die­ses Pro­jekt gefällt. 
Gus­tav Adolf war ein boden­stän­di­ger König, der regel­mä­ßig
auf der Schiffs­bau­stelle erschien. Er ließ bei den Besu­chen immer neue Ideen in
die Pla­nung ein­flie­ßen. 
Zum Bei­spiel wollte er über 700 auf­wen­dig geschnitzte
Sta­tuen an Bord haben, deren Köpfe Schwe­dens Macht demons­trie­ren und den Geg­ner
erschre­cken soll­ten. 
Die Vasa bekam auch ein zwei­tes Kano­nen­deck, was zu der Zeit
ein­zig­ar­tig war. 
Es wurde zum Schluss auch noch eine Königs­ka­bine auf Deck
errich­tet, die zusätz­lich die Toplas­tig­keit ver­stärkte.

Hast du es vor Augen: da wurde ein Pres­ti­ge­schiff, das die
poli­ti­schen Macht­ver­hält­nisse im 30jährigen Krieg ver­än­dern sollte, über 3
Jahre ohne genaue Berech­nun­gen und Pläne mit einem mega Auf­wand und
Rie­sen­in­ves­ti­tio­nen nach den Vor­stel­lun­gen des Königs gebaut.
Dann wurde vor der Jung­fern­fahrt ein Test gemacht, bei dem
30 Besat­zungs­mit­glie­der gleich­zei­tig von der einen auf die andere Seite des
Schif­fes ren­nen. Die­ser Test musste abge­bro­chen wer­den, weil die Vasa zu stark
ins Schwan­ken geriet.

Schluss­end­lich ist die Vasa bei ihrer Jung­fern­fahrt nach
1700 Meter Fahrt bei schö­nem Wet­ter im Hafen von Stock­holm vor aller Augen
gesun­ken! Mal dir die Szene mal aus- der König auf einer Tri­büne mit
Gefolge, Salut­schüsse, das ganze Volk auf den Bei­nen, die ganze Stadt, das
ganze Land in Auf­re­gung- und nun die Kata­stro­phe! Die Vasa ver­sinkt wie ein
nas­ser Sack!

Welch eine Bla­mage in der Welt!

330 Jahre spä­ter-
1962 kom­men Wis­sen­schaft­ler auf die Idee, das Schiff zu
ber­gen. In einer auf­wen­di­gen über Jahre gehen­den Pro­ze­dur, in denen Bal­ken für
Bal­ken getrock­net wer­den, wird die Vasa restau­riert. Es wird eine Halle um das
Schiff mit einer auf­wen­di­gen Kli­ma­ti­sie­rung gebaut, in der heute die Vasa
besich­tigt wer­den kann.

Die Vasa zählt heute zum natio­na­len Stolz Schwe­dens!
Was für eine Schiffs­lauf­bahn!

Da fällt mir eine pas­sende Geschichte aus der Bibel ein.
PETRUS. Ein Mann, der haut­nah mit Jesus gelebt hat- er hat zum Kern­team von
Jesus gehört. Aber als er dann in einer brenz­li­gen Situa­tion von den Sol­da­ten
zu einer Stel­lung­nahme her­aus­ge­for­dert wurde, hat er 3mal seine Bezie­hung zu
Jesus abge­strit­ten.
Das war für Petrus sein abso­lu­ter Tief­punkt.
Mit dem heu­ti­gen Abstand gese­hen hat diese per­sön­li­che Bla­mage ihn zu einer
ver­tief­ten Jesus­be­zie­hung geführt und zu sei­ner Beru­fung als Fels, auf den Gott
seine Gemeinde baut.
Jesus hat diese Bla­mage nicht ver­hin­dert,
son­dern er hat sie genutzt für eine ver­tiefte, ehr­li­che emo­tio­nale Bezie­hung zu
sich und zum Auf­bau sei­ner Kir­che und zur Ermu­ti­gung für andere!

Auch hier kannst du sehen: Eine Meg­a­b­la­mage kann sich
ver­wan­deln! Des­halb hab keine Angst davor, dich ihr zu nähern!

Kon­kret:

   -   Was fällt dir spon­tan ein: wel­che The­men und Nie­der­la­gen hast du in dei­nem Leben unter der                Ober­flä­che  lie­gen?  
       -   Wel­che The­men sprichst du nicht gerne an?   

   —    An wel­che Bla­ma­gen, Miss­erfolge, Plei­ten kannst du dich erin­nern?
-       Beginne die­sen The­men und Erleb­nis­sen einen bewuss­ten Platz ein­zu­räu­men.
-       In dei­ner Fami­lie in der du auf­ge­wach­sen bist- was gab es für Fami­li­en­ge­heim­nisse?
-       Beginne von dem zu reden, was du aus Miss­erfol­gen gelernt hast. Das ver­än­dert dei­nen Fokus           und ermu­tigt deine Umge­bung.

Bei der Ber­gung sper­ri­ger Punkte ist eine seel­sor­ger­li­che Beglei­tung hilf­reich.

Die Annä­he­rung und Inte­gra­tion von Bla­ma­gen bringt
Ver­söh­nung in dein Leben und wird Ener­gie frei­set­zen die du bis­her zur Umge­hung
der Wrackthe­men benö­tigt hast.

In mei­ner Fami­lie hat man bei­spiels­weise nicht über Gefühle
gespro­chen. Da haben wir einen Bogen drum gemacht. Ich lerne heute, dass über
Gefühle reden nicht gefähr­lich ist. Gefühle sind ein Teil von mir und ein guter
Zugang zu mei­nen Gefüh­len bringt mich näher zu mir sel­ber und näher zu mei­nem
Gegen­über. Über Gefühle zu reden bringt eine neue Leben­dig­keit und Tiefe in
Bezie­hun­gen.

Die Story der Vasa ist so ermu­ti­gend, dass Bla­ma­gen
ver­wan­delt wer­den kön­nen. Dass neue Zeit­ab­schnitte alte Wracks in wirk­li­che
Schätze trans­for­mie­ren kön­nen.

 Foto: A.Winkler

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