Gescheit durch den Lockdown-
geniale Tipps von Mose und Odilo!

 

Über­for­dert, auf­ge­mischt, in Anspan­nung und ver­un­si­chert- könnte man so die Gefühls­lage der Nation beschrei­ben?
Ein zwei­ter Lock­down for­dert uns her­aus!
Eigent­lich haben wir es uns den­ken kön­nen, doch jeder hatte die Hoff­nung, dass die Zah­len sta­bil blei­ben.
Nun sind wir wie­der vol­ler Anspan­nung mit­ten­drin.

Was hilft dir und mir in so ver­wir­ren­der Zeit gut auf Kurs zu blei­ben?

Der ehe­ma­lige Bene­dik­ti­ner Abt Odilo Lech­ner emp­fiehlt: um dich inner­lich beim Wesent­li­chen zu hal­ten–  
Lege dich ein­mal am Tag hin und stell dir vor, dass deine letzte Stunde geschla­gen hat.
Von da aus sor­tiere das was du tun willst, was dran ist.

Das emp­fiehlt er dir auch für den Lock­down: lege dich ein­mal am Tag hin und stell dir vor, dass deine letzte Stunde gekom­men ist und du nur noch kurze Zeit zu leben hast.
Von die­ser Warte aus setze Schwer­punkte und Prio­ri­tä­ten für heute und diese Woche.
Merkst du, wenn du deine Begrenzt­heit vor Augen hast, fällt es dir plötz­lich leicht zu sehen was wich­tig ist.  Es ver­treibt den Ver­wir­rungs­ne­bel.

Sobald du vor Augen hast, dass da ein kon­kre­tes nahes Ende ist, erzeugt das in dir einen Druck. Du willst noch diese kurze Zeit gut gebrau­chen. Die­ser innere Druck ermög­licht dir, ganz bei dir zu sein und bei den Din­gen, die dir wich­tig sind.
Diese Übung hilft dir, dich zu fokus­sie­ren und dein Leben in der nächs­ten Woche zu gestal­ten.
Was ist unbe­dingt wich­tig, was dage­gen ist völ­lig zweit­ran­gig?

Wenn du heute etwas von dem tust was dir wich­tig ist wenn du im ster­ben liegst, bekommt das Wesent­li­che Raum in dei­nem Leben und die Ver­un­si­che­rung durch die aktu­elle Lage tritt zurück.

Nicht der Lock­down und die Infek­ti­ons­zah­len wer­den deine Tage bestim­men!

Diese Übung von Abt Odilo kann dir auch in ande­ren Stress­si­tua­tio­nen hel­fen, klar zu sehen.

Bei mir per­sön­lich kom­men, wenn ich mir heute vor­stelle nicht mehr lange zu leben, ver­schie­dene Impulse:

·      Ich will den Wohn­wa­gen anhän­gen, um mit mei­nem Mann in den Schwarz­wald zu fah­ren und zu wan­dern und den Herbst zu erle­ben. Ach, Cam­ping­plätze sind ja geschlos­sen… da wer­den es nur Tages­tou­ren….

·      Ich will Zeit mit Freun­den ver­brin­gen- zu Freun­den fah­ren.

·      Ich will Men­schen noch deut­li­cher sagen, was sie mir bedeu­ten.

·      Ich will krea­tive Pro­jekte, die mir im Kopf spu­ken, umset­zen.

·      Ich will Gott mein Herz hin­hal­ten, um zu hören und mich vor­zu­be­rei­ten.

Viel­leicht, viel­leicht würde ich gar nichts Beson­de­res tun, denn der All­tag hat ja auch seine Berech­ti­gung. Er bekäme dann durch diese Reflek­tion neue Akzente- Ein Herbst­spa­zier­gang, ein krea­ti­ver Sams­tag, ein schö­nes Abend­essen mit Freun­den, eine per­sön­li­che Karte.
Dadurch bin ich dann dicht bei mir und habe eine gute Spur.

Mose schreibt in der Bibel in Psalm 90, Vers 12 sehr ähn­li­ches:

Lehre uns beden­ken, dass wir ster­ben müs­sen, auf das wir klug wer­den.

Das heißt doch: Das Wis­sen um die Begrenzt­heit dei­nes Lebens macht dich gescheit, macht dich klug.

Wenn du die Begrenzt­heit dei­nes Lebens ver­in­ner­lichst, wirst du einen guten Weg durch den Lock­down fin­den. Das ist auch Moses Tipp!

Das Gefühl der Über­for­de­rung und Ver­un­si­che­rung führt dich immer in dein per­sön­li­ches inne­res Über­le­bens­mus­ter, das wie auf Knopf­druck in Gang gesetzt wird, wenn du in Stress gerätst.
Die Vor­stel­lung, dass du ster­ben wirst, ermög­licht dir die­sen Über­le­bens­me­cha­nis­mus zu unter­bre­chen und einen Per­spek­tiv­wech­sel vor­zu­neh­men.

Im: Club der toten Dich­ter, einer mei­ner Lieb­lings­filme, for­dert Mr Kea­ting, der neue Deutsch­leh­rer in einem sehr tra­di­tio­nel­len eng­li­schen Inter­nat, seine Schü­ler auf, ein­mal die Per­spek­tive zu ver­än­dern und zu schauen was sich dar­aus ergibt. Bei­spiels­weise for­dert er sie auf, auf einem Tisch ste­hend ein Gedicht zu rezi­tie­ren. Eine neue Per­spek­tive ver­schafft im ganz­heit­li­chen Sinn einen neuen Blick­win­kel.

Der Blick auf die Begrenzt­heit dei­nes Lebens ermög­licht dir einen geän­der­ten Blick­win­kel für dein HEUTE.
Er been­det den Irr­tum der Unend­lich­keit.
Gestalte aus die­sem Blick her­aus die­sen Tag, diese Woche.
Wenn du deine Prio­ri­tä­ten, das Wesent­li­che vor Augen hast wirst du eine Zufrie­den­heit und Klar­heit selbst im Lock­down gewin­nen.

Bild­rechte: A. Wink­ler.

 

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