ERMUTIGUNG- 3 mutmachende Schritte, die dein Kind garantiert stärken
Vor Kurzem im Schwarzwald: Der Himmel ist blau, die Bergkulisse beeindruckend und die weite Rheinebene breitet sich vor uns aus. Zwei Gleitschirmflieger haben ihre Schirme auf einer Höhenwiese ausgebreitet, stehen in ihrem Fluggurten bereit und warten.
Was brauchen sie nun, um loszulaufen?
Als erstes die Ahnung, eine Vorstellung, dass der Flug sich lohnt!
Als zweites die Überzeugung: ich kann das meistern!
Sie brauchen eine Zuversicht, eine Ermutigung, die den ersten Schritt in Bewegung setzt.
Das ist doch auch dein Ziel in der Erziehung deiner Kinder. Dass sie im entscheidenden Lebensmoment ihr trainiertes Wissen mit Zuversicht in die Umsetzung bringen.
Alfred Adler, der Gründer der Individualpsychologie, hat es so erklärt:
Ein Kind erlebt: Ich bin willkommen. Dadurch ermutigt, wächst sein Selbstwert.
Selbstwert stärkt das WIR- Gefühl- ich gehöre dazu. Ein Kind, das ein starkes WIR-Gefühl hat, wird sich konstruktiv verhalten und beitragen.
Das ist genau so, wie ich es im letzten Artikel der Artikelserie „Vom Geheimnis reifer Persönlichkeit“ geschrieben habe. Hier nun fokussiert auf Kinder.
Ein Kind braucht Ermutigung wie eine Pflanze das Wasser. (Rudolph Dreikurs)
Ein ermutigtes Kind wird sich konstruktiv verhalten.
Ein Kind, das sich destruktiv verhält, ist also entmutigt. Daher ist der tieferliegende Grund eines störenden Kindes Entmutigung.
Hier kommen nun drei konkrete Punkte, die Ermutigung fördern. Es gibt unzählige mehr. Beginne bei deinen Kindern zu beobachten, was bei Ihnen ankommt.
1. Gemeinsamer Spaß fördert Ermutigung
Wir drücken unseren Kindern aus dass es klasse ist mit ihnen zusammen zu sein, wenn wir regelmäßig Zeiten haben in denen
wir gemeinsam Spaß haben.
Schau mal in deiner Familie das Verhältnis von Arbeit und gemeinsames Vergnügen an. Familie braucht Zeiträume, in denen es
leistungsfrei und vergnüglich zugeht.
Auch wenn du mit einem Kind in der Sackgasse steckst, verabredet euch zu etwas, was euch beiden Spaß macht, dann wird es Veränderung geben- Leichtigkeit und Zuversicht werden zurückkommen.
Wenn der Spaß auf der Strecke bleibt, öffnest du die Tür für Schwierigkeiten
Konkret:
Es muss nichts Großes sein. Genial ist es auch, Dinge zu finden die nicht viel Geld kosten.
- Im Sommer einmal die Woche zum Abendessen ins Grüne gehen und ein paar Würstchen übers Feuer halten.
- Im Winter einmal die Woche gemeinsam ins Hallenbad gehen.
- An einem festen Wochentag abends gemeinsam im großen Bett Vorleseabend mit anschließender Kissenschlacht einplanen.
- Was macht euch gemeinsam Spaß?
- Spieleabend…
- Bastelnachmittag…
2. Ermutigung durch Verantwortung
Durch altersentsprechende Verantwortung wird dein Kind ermutigende Erfahrungen sammeln und innerlich wachsen.
Das ist ein Punkt, der immer wieder angepasst werden sollte. Welche Bereiche kannst du delegieren wo kannst du dich zurücknehmen?
Beispiele:
- Überlass das Richten des Pausenbrotes deinem Kind. Du kannst mit ihm überlegen, was gesund ist und was es mitnehmen möchte- dann überlass ihm die Umsetzung. Halte es aus, wenn es mal nichts mitnimmt.
- Gebt altersentsprechend Taschengeld. Wir haben ab der ersten Klasse mit Centbeträgen pro Woche begonnen. Ein Kind sollte rechnen können, um mit Geld umzugehen. Dann haltet euch raus, was dein Kind damit macht. Das ist sein Geld!
- Ein Jugendlicher kann ab ca. 12 Jahren die Verantwortung übernehmen, wann er schlafen geht. Er wird merken: wenn ich morgens nicht fit bin muss ich abends früher ins Bett.
Überlasst ihm dann auch die Konsequenzen, wenn er z.B. morgens nicht aus dem Bett kommt und den Bus verpasst.
Besonders in den Bereichen, in denen besondere Interessen und Begabungen deines Kindes liegen, gib ihm Verantwortung. Wenn dein Kind gerne mit in der Küche hilft, lass ihn z.B. einmal die Woche ein Dessert oder Kuchen für die Familie machen.
Überall da wo ein Kind einen Beitrag für die Familie leistet, der die Familie stärkt und erfreut, wird es ermutigt. Ein Kind will Verantwortung übernehmen für sich und die Familie!
Altersentsprechende Verantwortung wird dem Kind Vertrauen ausdrücken und positive Lernerfahrungen bringen, die den Selbstwert stärken: ich bin wer und ich kann was
3. Ermutigung durch die JA-Sprache
Die Ja- Sprache ist in erster Linie eine innere Haltung.
Sie sagt im Inneren zu allem erstmal JA.
Wenn dein Kind ausflippt und Du dann im Inneren denkst: JA da kann man wütend werden, wirst du eine andere Ausstrahlung haben wie wenn du denkst: unmöglich kann es sich nicht mal benehmen.
Ja das kann passieren….
Ja das kann vorkommen…..
Die Ja Sprache hilft dir in schwierigen Situationen eine Brücke zu schlagen, zu deeskalieren. Dein Kind spürt, dass du nicht in den Kampfmodus gehst.
Mit einem innerlichen Ja wird es dir leichter fallen Lösungen zu finden, die für beide erträglich sind.
Bremse dich in einer schwierigen Situation erstmal ab und suche Abstand und überlege dir, was in dieser Konkreten Situation die JA Haltung JA Sprache sagt.
Dann suche in dieser Haltung eine Lösung.
Beispiel: Das Kind das liegt an der Kasse schreiend auf dem Boden, weil es Süßigkeiten will. Wenn du denkst: ja so eine Schoki ist lecker- wirst du in einer neuen inneren Haltung dein Kind raustragen oder es in den Wagen setzen oder was auch immer- es hilft dir nicht in den Kampf einzusteigen.
Beginne im Alltag Ja- Haltungen zu formulieren.
Z.B. Dein Kind wirft jeden Tag seinen Ranzen direkt hinter der Haustür mitten in den Weg.
Ja es ist nach einem Schultag am bequemsten…=)
Die Ja Sprache bedeutet nicht, dass dies Verhalten toleriert werden soll, sondern sie fördert eine neue Haltung, um Lösungen für beide Seiten zu finden. Sie bietet dem Kind Verständnis und Annahme- das ist die Grundlage für Ermutigung.
Beginne mit dem Punkt, der dich am meisten anspricht. Werde konkret und suche Wege, wie du ihn in deinen Alltag integrieren kannst.
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