Der Weg der Versöhnung- und warum er sich lohnt!
Neid und Eifersucht sind die Ursache dafür, dass Schneewittchens Stiefmutter den Mord in Auftrag gibt. Wisst ihr noch: wer ist die Schönste im ganzen Land? Fast durch die ganze Literatur und viele Spielfilme ziehen sich Themen über Konflikte wie Betrug, Hass, Neid, Eifersucht, Krieg….
Schauen wir uns einmal die filmreife Geschichte von Jakob und Esau in der Bibel an: Genesis 32 und 33
Hier geht es um Betrug. Jakob hat seinen älteren Bruder Esau um das Erstgeburtsrecht betrogen.
Jakob — der Betrüger, hat durch seine Flucht die Situation ersteinmal deeskaliert. Er hat abgewartet und gearbeitet, er ist erwachsen geworden. Er ließ dadurch die Situation abkühlen. Das Leben bei Laban war wirklich kein Ponyhof! Jakob kommt in der rauen Lebenswirklichkeit an. Er ging den Weg vom Muttersöhnchen zum erfolgreichen Familienoberhaupt, dadurch hat sich sein Selbstwert stabilisiert.
Er hat die Wiedergutmachung erwirtschaftet und damit den Schaden anerkannt.
Er war wachsam, wann die Zeit reif war für Versöhnung. Kurz vor dem Zusammentreffen mit Esau hatte er eine Gottesbegegnung. Er hat mit Gott gerungen und ging hinkend/geschwächt und gesegnet in das Treffen.
Er ist mutig auf Esau den Betrogenen zugegangen. Er hat seine Erstgeborenenstellung anerkannt. Er hat sich innerlich und äußerlich vor ihm verbeugt.
Esau lief mit strahlenden Augen auf ihn zu! Es gab eine emotionale Begegnung mit Wohlwollen und Nähe, Tränen und Freude.
Danach ging jeder wieder seinen eigenen Weg.
Da wo es Beziehungen gibt, gibt es Krisen und Konflikte.
Wir können unsere Beziehungen, in denen wir leben, verschiedenen Ebenen zuordnen.
Die erste Ebene ist die Beziehung zu dir selbst. Du lebst in einer Beziehung mit dir.
Die zweite Ebene sind die Beziehungen zu deinen Mitmenschen, deine Familie, deine Kollegen und Freunde. Alle Menschen, denen du begegnest, beim Einkaufen, auf der Behörde usw.
Die dritte Ebene ist die Beziehung zu Gott. Du lebst in einer Beziehung mit dem, der dich geschaffen hat. Ob abgebrochen, versöhnt oder….?
Auf allen Ebenen bist du mit Unfrieden konfrontiert. Auf allen Ebenen ist ein Bedarf nach Versöhnung.
Versöhnung ist der Weg vom Konflikt zum Frieden!
Versöhnung in deiner Beziehung mit dir.
Der Grundkonflikt in deiner Beziehung zu dir selber ist die oft unbewusste Überzeugung: ich bin nicht gut genug.
Ein Minusgefühl. Du bist hier Täter und Opfer zugleich. Du bewertest einen Teil von dir selber als ungenügend. Deine Seele will nun dieses Minus auf eine dir eigenen Weise kompensieren und ausgleichen. Du rennst wie ein Hamster, um dieses Minus ins Plus zu bekommen. Das ist irre anstrengend, kommt nie ans Ziel und überfordert dich.
Jetzt bist du Christ geworden und Jesus sagt dir, dass du fett im Plus bist. Aber du rennst einfach weiter im Hamsterrad. Lass dir das mal in aller Ruhe auf der Zunge zergehen: DU bist fett im Plus. Was musst du deshalb nicht mehr tun? Was ist erlaubt? Was verändert sich?
Verlangsame dein Tempo.
Nimm deinen einzigartigen Platz ein. Dein Wert ist unabhängig. Du brauchst dich auch nicht zu vergleichen.
Du kannst auch gechillt unversöhnten Themen ins Auge sehen, Sie schmälern nicht deinen Wert. Versöhnung bringt Lebensqualität!
Wo fühlst du dich im Minus: deine Unsportlichkeit, dein Aussehen, dein unsicheres Auftreten, deine geringe Empathie….?
Ich persönlich empfinde es als Herausforderung, mich mit meiner Art und Weise mit meinem Gesamtpaket wertzuschätzen und einen guten Platz in meinem inneren Denken zu geben. Ich trainiere immer wieder einen freundlichen Umgang mit mir.
Wir können Gott nicht umfänglich lieben, wenn wir mit dem Menschen, den er geschaffen hat — uns selber – unzufrieden leben.
Schau wie Esau dich selber voll Freundlichkeit an.
Versöhnung wird immer deinen Selbstwert berühren und stärken.
Frieden und Selbstwert fördern sich gegenseitig!
Versöhnung in deinem Beziehungsnetz mit den Menschen um dich herum.
Sei mal ehrlich- Du stehst in deinem Leben mal auf der Täter- und mal auf der Opferseite. Wobei dir die Opfererfahrungen deutlicher vor Augen stehen.
Mach dir bewusst, wo alte Verletzungen noch in dir nach Wiedergutmachung rufen.
z.B. dass deine Mutter dich nicht wahrgenommen hat.
Entscheide dich dafür, die Verletzung verabschieden zu wollen. Ihr keinen emotionalen Raum mehr einzuräumen, der dadurch besetzt und blockiert ist.
Du kannst dein Recht auf Wiedergutmachung an Gott abgeben, der an genau dieser Stelle für dich sorgen wird.
Übernimm du Verantwortung für deine Bedürfnisse z.B. nach Wahrnehmung. Versorge du dich damit, was dir gut getan hätte, was du nicht bekommen hast. Decke dich beispielsweise mit Wahrnehmung ein.
Wir werden fast täglich zu Tätern, indem wir innerlich über andere zu Gericht sitzen und sie abwerten. Wenn du es bemerkst, kannst du deine Gedanken in eine neue Richtung lenken.
- Jeder Mensch ist in sich logisch. Beurteile dein Gegenüber nicht aus deiner Sicht und Logik. Versuche durch Fragen seine Logik zu verstehen.
- Erlaube ihm andere Bewertungen zu leben und zu anderen Schlüssen zu kommen.
- Wenn dich etwas am Anderen ärgert, mach dir bewusst, dass dein Ärger etwas mit deiner persönlichen Bewertung und Sicht zu tun hat, mit deinem Weg dein Minus im Schach zu halten.
Denke wie Esau voll Freundlichkeit über den Anderen! Geh Schritte auf ihn zu.
Versöhnung in deiner Beziehung mit Gott
Der Konflikt mit Gott ist deine Rebellion, deine Fehleinschätzung, zu meinen klüger zu sein; deine Besserwisserei Gott gegenüber.
Es gibt zwei Bereiche der Versöhnung mit Gott:
Einmal das grundlegende in Ordnung bringen deiner Beziehung zu ihm durch die Annahme des Geschenks der Wiedergutmachung, das er dir macht.
Gott hat die Wiedergutmachung, die du bringen müsstest übernommen! Er schenkt sie dir!
Er streckt sich durch Jesus nach dir aus!
Der zweite Bereich ist die tägliche Besserwisserei ihm gegenüber. Der tägliche Widerspruch.
Das Schwierige und Schwere, was jeder zu tragen hat, ist eine tägliche Challenge des Vertrauens und der Versöhnung. Du bist herausgefordert, in Umständen die du nicht verstehst, die du ungerecht findest, dich nicht abzuwenden, sondern die Nähe mit Gott zu suchen. Herz an Herz. „Und trotzdem bleibe ich hier, weil ich aus der ersten Rebellion lerne und dir zutraue, dass du nur Gedanken des Friedens über mich hast!“
Gott leidet mit dir an dieser Welt.
Das persönliche Leid und erlebte Ungerechtigkeit ist die größte Herausforderung an deine Beziehung, an dein Vertrauen zu deinem Gott.
Erlaube ihm Gott zu sein! Halte dich an seiner Liebe fest!
Entschließe dich voll Freundlichkeit über deinen Gott zu denken!
Die drei Ebenen sind miteinander vernetzt und verbunden. Auf allen Ebenen werden die Beziehungen gewinnen, wenn an einer Stelle Versöhnung und Frieden wächst. Z.B. wenn dir bewusst wird, wie liebevoll Gott dich ansieht. Dadurch wird dein Selbstwert wachsen und dein Frieden mit dir selber. Dadurch wirst du auch entspannter in deinem Beziehungsumfeld leben.
Welcher konkrete Punkt aus deinem Leben ist dir beim Lesen des Artikels in den Sinn gekommen? Wo ist bei dir Versöhnug dran? Welchen Schritt willst du gehen?
Versöhnung ist Arbeit, aber es lohnt sich! Am allermeisten für dich selber. Egal auf welcher Ebene- du selbst profitierst am Meisten davon. Frieden hat Auswirkungen auf deine Gesundheit, deinen Schlaf, dein Unterbewusstsein, auf deine Familie und deine Kinder und weitere Generationen.
Hier kommt zum Schluss als Schmankerl ein Poetry Slam von Vivien Budäus zum Thema Versöhnung, viel Spaß damit!