3 No-Gos in der Erziehung.
Lass es bleiben und deine Familie wird begeistert sein!
Du willst deine Kinder ermutigen, sie zu starken zuversichtlichen Menschen machen. Ein Löwenanteil des Weges zu diesem Ziel ist es deine entmutigenden Angewohnheiten zu unterlassen. Du musst nichts neues beginnen oder lernen- laß einfach das entmutigende Verhalten sein.
No-Go Nr.1: Kinder zutexten
Kommmalherundmachmaldasschaudirdasmalanundochwieschönundhastdudiesundddasschongetan.…..wir wollen es gut und besser machen und fallen dabei vom Pferd! Wenn ein anderthalbjähriges Kind beim Spaziergang auf einen Baum zeigt reicht ein: „Ja ein Baum“ es braucht keinen botanischer Vortrag über Baumarten.
Merkst du noch was du redest?
Dein Kind wird durch die Wörterflut überfordert und verwirrt.
Kommunikationsforscher haben festgestellt, dass letztendlich nur ca. 15% unserer Botschaften über Worte transportiert werden. 55% von Mimik und Gestik und 30% über den Klang der Stimme! Lass dir das mal auf der Zunge zergehen: nur 15% deiner Botschaften die du vermittelst kommen über deine Worte! Worte sind überbewertet!
Wenn du zu deinem Kind sagst: Räum dein Zimmer auf! Dein Kind aber gleichzeitig über deine anderen 85% merkt dass es überhaupt keine Folgen haben wird wenn es das nicht tut, wieso sollte es dann sein Zimmer aufräumen?
Deshalb: -wende dich deinen nonverbalen 85% zu. Was sagt dein Tonfall? Wie geht es dir gerade? Wie ist deine Stimmung? Die 85% kommunizieren non stop!
-reduziere deine Worte, sie bekommen dadurch mehr Gewicht.
- mache nur Ansagen die wirklich wichtig sind und du bereit bist durchzusetzen.
- schaffe das schnelle Lob ab. Wenn dein Kind dir etwas zeigen will, du aber keine Zeit hast, sage es deinem Kind und verabrede dich mit ihm für einen anderen Zeitpunkt.
No-Go Nr.2: Schuldgefühle
Deine Familie eignet sich hervorragend dafür: du kannst-
dich schuldig fühlen weil du zu wenig Zeit mit den Kindern verbringst,
dich schuldig fühlen weil du dich mit deinem Partner vor dem Kind gestritten hast,
dich schuldig fühlen weil das Geld knapp ist,
dich schuldig fühlen weil du fürchterlich ungeduldig warst. Du kannst dich auch schuldig fühlen weil du Schuldgefühle hast…
Schuldgefühle entstehen aus einer Diskrepanz zwischen deinen eigenen Erziehungsidealen und der Realität.
Deine innere Bewertung sagt dir dann: du hast etwas falsch gemacht!
Hier spielt auch deine eigene familiäre Prägung mit — wann bist du ein guter Vater eine gute Mutter? Diese Definition hast du von deiner eigenen Familie verinnerlicht.
Ein guter Vater eine gute Mutter ist immer im Einsatz, immer bereit, immer geduldig, immer klug, immer einen idealen Rahmen schaffend.
Daraus ergeben sich dann die Zeitpunkte wann ein Schuldgefühl auftaucht. z.B. wenn du nicht geduldig warst, oder faul auf dem Sofa gelegen bist und nicht mit den Kindern hochwertige Spiele gespielt hast.…
Das Gefühl nicht zu genügen legt sich auf dein inneres Empfinden.
Es gibt dabei in dir einen Teil der dich schuldig spricht und einen Teil der verurteilt wird. Du kannst diese innere Gerichtsverhandlung beenden.
Vergib dir.Versöhne dich mit deiner Realität. Du bist einzigartig! Schließe Frieden mit dir. Schließe Frieden mit deiner Neigung zur Ungeduld, Bequemlichkeit usw.
Gib deinen persönlichen Bedürfnissen nach Pause und Hobby eine hohe Priorität. Nur wenn du gut versorgt bist, bist du gut für deine Kinder da.
Du musst nichts wieder gut machen. Deshalb stoppe Übertreibungen.Dein Unterbewusstsein möchte die Bringschuld den angeblichen Fehler ausgleichen und neigt daher dazu zu dick aufzutragen. Übertriebenes Lob. Fette Geschenke. Verwöhnung aller Art. Schonung vor Verpflichtungen.
Du kannst es lassen denn dein Kind spürt total ob es passt, es wird nur verwirrt .
No-Go Nr. 3: Dein Kind ist der Chef
Hättest du es gedacht? Kinder lieben Führung!
Schlagworte wie bedürfnisorientierte Erziehung und eigene Schuldgefühle oder Überlastung können dich dazu verleiten dass nur noch läuft was die Kinder möchten.
Wie wirkt das auf die Kinder?
Sie erleben sich in der Familie an ihrem Platz als klein neben den Erwachsenen und als unerfahren im Leben. Nun werden sie aber als Maßstab in den Mittelpunkt gestellt. Da liegt doch der Rückschluss nahe, dass es schwache Erwachsene sein müssen die sich an Kindern orientieren. Wie sicher und behütet fühlt sich ein Kind bei schwachen Erwachsenen?
Ab heute übernimmst du wieder die Führung!
Kind bleibt Kind und Vater bleibt Vater bzw. Mutter bleibt Mutter
Dein Kind will von dir lernen wie Leben funktioniert!
Dein Kind will über die Reibung mit dir seinen eigenen Weg finden.
Dein Kind wird sich bei einem starken Elternteil sicher und an einem guten Platz fühlen. Stell dich deiner Rolle.
Laß dich nicht erpressen.Kinder sind findig und lernen aus Erfahrung wie sie sich bei dir durchsetzen. Manchmal erreichen sie durch Bauchschmerzen oder sonstige Mannöver und Aktionen, dass sich wieder alles um sie dreht. Eines meiner Kinder musste oft spucken wenn wir uns abends mit den Nachbarn getroffen haben. Versuche altersentsprechende und respektvolle Lösungen zu finden. Lass dich aber nicht beirren.
Und wenn es mal nicht geklappt hat- macht nichts, du kannst immer wieder zu deiner Rolle an deinen Platz zurückkehren.
Du bist der Chef, du vergibst die Positionen!
Diese 3 Punkte sind keine bahnbrechenden Neuigkeiten. Doch wir Menschen müssen die Warheit immer wieder hören. Deshalb lass dich einladen an einem Punkt in deine Familie zu investieren und du wirst die Auswirkungen erleben und spüren!
Ein Buchtip: Michael Winterhoff, Warum unsere Kinder Tyrannen werden. Goldmann Verlag
